Mit einem Airbus A380 der Singapore Airlines ging es am 27. April von Sydney nach Singapur. Es war der beste Economy Flug, den ich je hatte: bequeme Sitze, freundliche und aufmerksame FlugbegleiterInnen, gutes Essen und feine Singapore Slings. Nach einer problemlosen Immigration ging es mit der U-Bahn ins Hotel im Little India Quartier.
Im Gegensatz zu Sydney war es in Singapur einige Grade wärmer, vor allem aber war die Luftfeuchtigkeit bedeutend höher und es gab praktisch jeden Tag den einen oder anderen kurzen Schauer, was nicht ungewöhnlich ist. Willkommene Abkühlungen gab es nur in den öffentlichen Verkehrsmitteln oder in den diversen Einkaufszentren und glaubt mir, ich ging mehr als ein Mal schnell in eine Shopping Mall – nicht zum einkaufen wohlgemerkt!
Die Zeit in Singapur habe ich mit einem abwechslungsreichen Sightseeing Programm verbracht. Von den vielen spektakulären Gebäuden, die es in Singapur gibt, hat mich natürlich das Marina Bay Sands Hotel am meisten beeindruckt. Was muss das für ein Typ sein, um überhaupt auf die Idee zu kommen, so ein Gebäude zu bauen? Aber wer weiss, in ein paar wenigen Jahren wird es bestimmt noch etwas Verrückteres geben, denn überall in Singapur wird wie verrückt gebaut, manchmal hatte ich das Gefühl, die ganze Stadt resp. das ganze Land ist eine einzige grosse Baustelle.
Nebst dem modernen, durch künstliche Landgewinnung entstandenen Marina Centre gib es in Singapur eine Reihe historisch entstandenen Quartieren, wie der Colonial District, Little India, Chinatown oder das Arab Quarter, wobei beispielsweise auch Chinesen in Little India wohnen und ihre Geschäfte betreiben und umgekehrt. Überhaupt hat mich das friedliche Nebeneinander der verschiedenen Kulturen und Religionen in Singapur beeindruckt und ich habe mich gefragt, wieso das nicht auf der ganzen Welt möglich ist.
Singapur ist aber auch ein grosser Spielplatz für Jung und Alt. So kann man in Singapur beispielsweise Skifahren (ja, in einer Halle, nicht draussen), auf Sentosa kann man am Stand sonnen oder mit dem Sessellift den Berg hoch und mit dem Schlitten wieder runter fahren, man kann einen Vogelpark oder den botanischen Garten besuchen oder in den Zoo gehen, einmal am Tag, aber auch in der Nacht, was sich dann Night Safari nennt. Skifahren und schlitteln habe ich ausgelassen, aber vom Zoo und der Night Safari war ich wirklich beeindruckt. Klar, auch der Zolli in Basel ist schön, aber Singapur ist eine Klasse für sich. Der ganze Zoo ist riesig gross und statt durch Zäune sind die meisten Tiere durch Gräben vom Publikum getrennt. Die Night Safari ist deshalb speziell, weil man dort nachtaktiven Tiere sehen kann. Dieser Teil des Zoos öffnet erst am Abend, die Gehege sind nur mit ganz dezentem Licht beleuchtet und häufig muss man zuerst ein paar Minuten schauen, bis man die Tiere entdeckt. Highlight meines Besucht waren die Giant Flying Squirrels, die einen Baum hoch klettern und sich dann im Stil eines Basejumpers im Fluganzug in die Tiefe stürzen um im unteren Teil eines anderen Baums zu landen. Das war wirklich genial, denn die flogen direkt über meinem Kopf hindurch. Einziger negativer Punkt der Night Safari war das Verhalten mancher Besucher, die grölend durch den Park liefen und die Tiere mit Blitzlichtfotos erschreckten.
Zwischen all dem Sightseeing und den Attraktionen habe ich noch Stocki zum Nachtessen getroffen. Er ist ein Kollege aus Basel, der in Singapur arbeitet und den ich wohl seit zehn oder mehr Jahren nicht mehr gesehen hatte. Es hat gut getan, wieder mal uf Baseldyytsch und über alte Zeiten, den FCB und die Fischerstube Abende zu quatschen.
Am Mittwoch ging es dann mit Singapore Airlines weiter nach Seoul. Als gegen 10.30 Uhr der Apéro serviert wurde, fragte ich, ob ich wohl einen Singapore Sling haben könne oder ob das noch zu früh sei. „That’s not a problem“ war die Antwort der Flugbegleiterin und um mein Gewissen zusätzlich noch ein wenig zu beruhigen, stelle ich meine Uhr um eine Stunde auf Seoul Lokalzeit vor. Während dem zweiten Singapore Sling zog ich nach einer Woche Singapur folgendes Fazit: Wer nicht die Zeit und das Geld für eine grosse Weltreise hat, der kann fast die ganze Welt in Singapur erleben: Indien in Little India, London im Colonial District, Afrika im Singapur Zoo, USA in den Universal Studios, China in Chinatown, Monaco im Casino des Marina Bay Sands Hotels, Brasilien beim Beachvolleyball auf Sentosa und die Schweiz beim Skifahren im Snow City. Aber wisst ihr, so eine richtige Weltreise ist halt schon viel geiler!
Ob Südkorea ein würdiger Ersatz für mein geliebtes Japan ist oder ob ich schon bald weiterziehe, könnt ihr in meinem nächsten Blog lesen.
Thomas
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