Ohne grössere Probleme und Verpsätungen sind wir vor ein paar Tagen in Ho Chi Minh City angekommen. Die Stadt hat ungefähr gleich viele Einwohner wie die gesamte Schweiz. Und das Fortbewegungsmittel schlechthin ist das Moped. Wenn man eine Strasse überqueren möchte muss man sich meistens durch unzählige Mopeds hindurchschlängeln. Was aber letztendlich erstaunlich gut funktioniert. Verkehrsregeln gibt es hier glaubs keine, der Stärkere gewinnt. Allerdings sind sie sehr konsequent was die Helmpflicht angeht. Kein Töfflifahrer ohne Helm. Die Mopeds (meistens Vespa-ähnliche Modelle) werden auch mit mehreren Personen (4-5) beladen oder dienen als Transportmittel für Glasscheiben und ähnliche, unvorstellbare Güter.
Die meisten Sehenswürdigkeiten in Ho Chi Minh sind zu Fuss erreichbar und so sind wir viel gelaufen um alles Sehenswerte abzuklappern. Die Religionen sind hier sehr vielfältig, so haben wir einen Hindi-Tempel, eine Moschee sowie eine katholische Kirche besucht. Natürlich kommt man um das Thema Vietnam-Krieg (wird in Vietnam übrigens Amerika Krieg genannt) nicht herum und wir haben auch dazu ein paar interessante Dinge angeschaut.
An einem Tag machten wir einen Ausflug per Bus zu den Cu Chi Tunnels. Ein Tunnelsystem, das den Viet-Cong Kräften während dem Krieg als Aufenthaltsort diente. 16'000 Menschen lebten während 20 Jahren in diesen Tunnels. Eine gruslige Vorstellung, dass Menschen 20 Jahre dort unten gelebt haben. Und da Not ja bekanntlich erfinderisch macht, gab es auch viele interessante Sachen und Tricks, die ihnen überhaupt ermöglichten so lange da zu leben und vor allem vom Gegner nicht entdeckt zu werden.
Ein weiterer Ausflug führte uns in den Mekong-Delta wo wir einen Markt auf dem Fluss bestaunen konnten. Die grösseren Boote sind in der Mitte mit ihren Gütern und die Bewohner fahren mit ihren kleineren Booten von Boot zu Boot und kaufen ihre Lebensmittel ein. Hauptsächlich Früchte und Gemüse wird auf diese Weise an den Mann gebracht. Sehr schön anzusehen, doch leider war fast nichts mehr im Gang als wir ankamen, da die Leute ihre Geschäfte hauptsächlich Frühmorgens erledigen.
Weihnachten ist ja eigentlich kein Feiertag in Vietnam und trotzdem wurde gefeiert wie wenn sie wüssten um was es geht. Am 24. am Abend hatte es extrem viele Leute auf der Strasse. Die Kinder wurden in Samichlaus-Kostüme gesteckt und ab gings mit dem Moped in die Stadt. Die Strassen waren völlig verstopft von all den Mopeds und Fussgängern. So was haben wir selten erlebt. Wir haben uns auch ein kleines Weihnachtsessen gegönnt. Zuerst einen Apéro in der 23. Etage des Sheraton Hotels und danach ein wunderbares Abendessen in einem kleinen, feinen französischen Restaurant.
Eigentlich wollten wir mit dem Zug in Richtung Norden reisen, doch aufgrund der Festtage hatten wir keine vernünftigen Zugtickets mehr erhalten. Jetzt haben wir die mehreren tausend Kilometer die Ho Chi Minh von Hanoi trennen auf verschiedene Verkehrsmittel aufgeteilt. Mit Bus, Zug und Flugzeug sollten wir am 6. Januar in Hanoi ankommen. Als erstes geht es jetzt per Nachtbus nach Nha Trang, eine Beachdestination und vielleicht können wir da bereits das nächste Mal tauchen gehen.
Wir wünschen euch allen frohe Festtage!
Liebe Grüsse
Äffli + Zebra