Diese Woche war sehr abwechslungsreich. Am Montag bin ich in Richtung Great Ocean Road aufgebrochen. Zuerst dominierten einzigartige Strände, die ganz im Zeichen der Surfer stehen. Unter anderem Bells Beach, an dem jeweils an Ostern legendäre internationale Surfmeisterschaften stattfinden.
Nach der Ortschaft Lorne wurde die Strasse dann sehr kurvenreich und die Küste sehr spektakulär. Bei Kennett River gab es dann eine Pause von der atemberaubenden Küstenstrasse und die Koalas standen im Vordergrund. Zuerst brauchte ich ein wenig Geduld, bis ich den ersten Koala auf einem Baum entdeckte, doch dann sah ich hier einen und dort einen und dann nochmals einen. Die Tierchen sehen einfach zu süss aus, am liebsten möchte man so einen gleich mitnehmen und knuddeln. Leider war aber gerade Mittagszeit und die Koalas dachten gar nicht daran, vom Baum herunter zu kommen.
So fuhr ich halt alleine zu den Zwölf Aposteln weiter und kam dort rechtzeitig zum Sonnenuntergang an. Diese Felsformationen sind schon spektakulär und ändern ihre Farbe je nach Sonnenstand. So verstand es sich von selbst, dass ich auch zum Sonnenaufgang vom 20 km entfernten Campingplatz wieder dorthin fuhr und ein drittes Mal nach dem Frühstück bei vollem Tageslicht.
Von Warrnambool ging es dann Richtung Norden in den Grampians National Park. Leider waren im Nationalpark aufgrund von Unwettern fast alle Strassen gesperrt und so musste ich auf Umwegen (via Ararat) nach Halls Gap fahren. Aber der Umweg hat sich gelohnt, denn Halls Gap ist bekannt dafür, dass man dort viele Kängurus sehen kann. Und tatsächlich, nach einem kurzen Fussmarsch kam ich zu einer Wiese, auf der unglaublich viele Kängurus grasten. Ich hab sie nicht gezählt, aber es waren bestimmt mehr als 50, vielleicht sogar 100. Habe mich dann in die Wiese gesetzt und die Tiere beim grasen beobachtet. Irgendwann allerdings habe ich mich gefragt, wer denn nun wen beobachtet, denn immer wieder hat sich ein Känguru aufgerichtet und in meine Richtung geschaut. Später kamen noch zwei Emus auf die Wiese. Dieses Erlebnis war einfach einzigartig, wenn man bedenkt, dass wir in der Schweiz Kängurus nur im Zoo durch einen Zaun hindurch sehen können und hier sass ich keine fünf Meter von den Tieren entfernt und das in freier Wildbahn. Das war einfach genial.
Am nächsten Tag ging es dann via Ballarat zurück in Richtung Melbourne. Unterwegs machte ich noch mit anderen Tieren Bekanntschaft: ganze Schwärme von Heuschrecken knallten gegen Windschutzscheibe und Frontpartie meines Campers, es hörte sich wie ein Platzregen an. Zum Glück musste ich für die Camperabgabe am nächsten Tag nur den Innenraum des Campers putzen.
Von Freitag bis Sonntag war ich in Melbourne und habe am Samstag Bekanntschaft mit der grössten Leidenschaft der Aussies gemacht: Football. Aber Achtung, Football ist nicht gleich Fussball und auch nicht gleich Rugby. Football in Australien hat eigene Regeln. Das Spiel zwischen North Melbourne (auch Kangaroos genannt) und Collingwood war eine einseitige Angelegenheit (das Spiel endete 56:143), aber als neutraler Fan habe ich mich über die vielen Tore und die tolle Atmosphäre im Etihad Stadion gefreut.
Die restliche Zeit in Melbourne habe ich mit Shopping und Sightseeing verbracht.
Am Montag fahre ich dann mit dem Zug von Melbourne nach Sydney. Wie die 11 ½ stündige Zugfahrt verlaufen ist und was ich in Sydney erlebt habe, könnt ihr in einer Woche an dieser Stelle lesen.
Thomas
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