Dienstag, 26. April 2011

Wandern und staunen, trinken und zocken!

Woche 35 (18. bis 25. April 2011)

Diese Woche stand ganz im Zeichen meines viertägigen Ausflugs zum
Uluru-Kata Tjuta National Park. Doch bevor ich am Dienstag abflog war ich am Montag noch am bekannten Bondi Beach in Sydney. Wie Manly Beach ist es ein Strand in unmittelbarer Nähe von Sydney, aber das Publikum könnte anders nicht sein. Sieht man am Manly Beach vor allem Familien mit Kindern und Leute wie du und ich, bevölkern Bondi Beach vor allem (möchtegern) Models, gewichtsstemmende Muskelmänner, braungebrannte Surfer und sonstige Kreaturen, denen es in erster Line ums Sehen und Gesehenwerden geht. Schon alleine deswegen lohnt sich ein Besuch, doch der anschliessende Costal Walk nach Coogee hat gezeigt, dass es noch so manch andere schöne Bucht gibt. Allerdings scheint an manchen Stränden mehr verboten als erlaubt zu sein.Mit einer halbstündigen Verspätung hob der Virgin Blue Flieger am Dienstag morgen in Richtung Ayers Rock Connellan Airport ab. Nachdem wir die Blue Mountains überflogen hatten, kam bald darauf das riesig grosse Outback. Und obwohl es mehrheitlich (eigentlich fast immer) flach war, kam nie Langeweile auf: verschiedenste Farbtöne wechselten sich ab, mal war ein Flusslauf zu sehen, mal eine „Strasse“, dann ein Wasserloch und sogar den grossen Lake Eyre überflogen wir. Kurz vor dem Aufsetzen auf der Landebahn war dann auf der linken Seite (ich sass leider rechts) der Uluru zu sehen, was gewisse Leute auf der rechten Seite des Flugzeugs (ich gehörte nicht zu denen!!!) dazu bewegte, sich loszuschnallen und aufzustehen, in der Hoffnung einen Blick auf den Uluru werfen zu können. Nur mit Mühe gelang es der Flight Attendant, die Leute per Lautsprecher (sie sass bereits angeschnallt auf ihrem Sitz) zu bewegen, sich wieder hinzusetzen.

Nach der Übernahme meines Mietautos (ein Hyundai Getz) machte ich mich zuerst zum Ayers Rock Resort auf, um in der Outback Pioneer Lodge einzuchecken. Gleich nachher ging’s zum Uluru und obwohl ich den Berg schon mindestens hundert Mal auf Bildern und im Fernsehen gesehen hatte, konnte ich mich kaum mehr aufs Fahren konzentrieren, als ich ihn endlich sah. Ich war fasziniert (bin es noch immer), beeindruckt, sprachlos.

Nach einem Besuch im Cultural Center habe ich mich zu den wohl mehreren Hundert anderen Touristen gesellt, die geduldig auf den Sonnenuntergang gewartet haben. Kein Wunder wollten sich dieses Farbenschauspiel so viele Leute anschauen, denn es war einfach gewaltig. Abgesehen von den verschiedenen Rot- und Brauntönen des Bergs zeigten sich auch am Himmel die unterschiedlichsten Farbtöne, aber als Mann kenne ich ja nur Rot, Blau, Gelb und Grün und kann deswegen nicht sagen, ob der Himmel nun pink, lila, violett, aquamarinblau, kadettblau, hellrosa oder vielleicht doch eher zyanblau war.

Am Mittwoch Morgen um 05:30 Uhr stand ich auf, um den Sonnenaufgang am Uluru zu bewundern. Der war zwar auch wunderschön, aber das Farbenspiel beim Sonnenuntergang hat mir irgendwie besser gefallen. Oder ob es vielleicht daran lag, dass es soooo früh am Morgen war? Danach habe ich mich auf die Umrundung des Uluru gemacht, den sogenannten Base Walk. Wenn man so nahe am Berg war, sah er nochmals ganz anders aus als aus der Ferne, aber keinesfalls minder spektakulär. Viele Teile des Uluru durfte man nicht fotografieren, da es heilige Orte für die Anangu Aborigines sind. Nach der 2 ½ stündigen Wanderung fuhr ich zurück ins Resort und gönnte mir einen gemütlichen Nachmittag mit Nichtstun.

Tags darauf fuhr ich zu den Kata Tjuta (Olgas), die rund 50 km von der Lodge entfernt sind. Dort stoppte ich zuerst bei der Sunset Viewing Area, um einen guten Platz für den später folgenden Sonnenuntergang auszukundschaften. Anschliessend machte ich den Walpa Gorge Walk durch eine rund ein Kilometer lange, eindrucksvolle Schlucht, gefolgt vom Valley of the Winds Walk, einem spektakulären, einsamen rund 7.5 Kilometer langen Wanderweg durch eine einmalige, abwechslungsreiche Landschaft zwischen den Olgas hindurch. Danach fuhr ich zur Sunset Viewing Area zurück und sicherte mir den besten Platz für den Sonnenuntergang, der wie schon zwei Tage zuvor beim Uluru einzigartig schön war.

Am Sonntag fuhrt ich mit dem Zug in das rund 150 Kilometer entfernte Newcastle, wo ich Tim besuchte, den ich vor rund 10 Jahren auf einer Reise durch Mexico, Guatemala und Belize kennen gelernt hatte. Er zeigte mir die Sehenswürdigkeiten in und um Newcastle und am Montag, dem ANZAC Day, gingen wir am Mittag zusammen ins Pub um Two-up zu spielen. Two-up ist ein Glücksspiel, welches in Australien legal nur am ANZAC Day gespielt werden darf. Es soll an die Australischen und Neuseeländischen Soldaten erinnern, die im 1. Weltkrieg Dienst leisteten, da dieses Glücksspiel häufig unter den Soldaten gespielt wurde. Vielleicht war es nur Anfängerglück, aber als um 16 Uhr Schluss war mit dem Spiel hatte ich nicht nur einige kühle Biere intus sondern auch stolze A$ 85.— gewonnen.

So, das wars schon fast aus Australien, denn am Mittwoch geht es weiter und zwar nach Singapur. Dort werde ich eine Woche bleiben, bevor ich schon wieder ins Flugzeug steige und meine Reise fortsetze. Wohin? Ach, ihr kennt mich doch langsam, das wird erst im nächsten Blog verraten, heute in einer Woche. Also, bis dann!

Thomas

Sonntag, 17. April 2011

Strand und Berge

(Woche 34 vom 11. bis 17. April 2011)


Mit der Fähre bin ich vom Circular Quay in rund 30 Minuten nach Manly gefahren. Dort angekommen bin ich von der Anlegestelle über den sogenannten Corso zum Strand gelaufen. Der Strand war gut besucht und das obwohl es Montag und leicht bewölkt war. Wie es hier wohl an einem sonnigen Wochenende aussieht? Nach ein paar obligaten Fotos vom Strand habe ich mich auf den rund zehn Kilometer langen Manly Scenic Walkway gemacht, der von Manly entlang der Küste verläuft. Hier einige Impressionen von unterwegs:



Tags darauf habe ich mich mit dem Zug in die Blue Mountains aufgemacht. In Katoomba angekommen, bin ich zum Echo Point gelaufen, von wo aus man eines der bekanntesten Wahrzeichen der Blue Mountains sehen kann, die Three Sisters Felsformation. Nachdem ich mich durch die Vielzahl von mehrheitlich asiatischen Touristen gekämpft hatte, konnte ich dann auch das eine oder andere Foto der Three Sisters machen.



Um sowohl den Touristen als auch dem eisig kalten Wind zu entfliehen, begab ich mich am nächsten Tag auf eine Wanderung ins
Jamison Valley. Nach dem Start im östlichen Teil von Katoomba ging es gleich steil ins Tal hinab über unzählige Treppenstufen. Unten angekommen lief ich stets dem Federal Pass Walking Track entlang. Irgendwann lief ich auch unter den Three Sisters hindurch, wobei ich das nur dank einer Hinweistafel bemerkte, denn ich schaute ja nicht permanent nach oben und zudem war die Felsformation aufgrund der Vegetation kaum zu sehen. Dem gleichen Track entlang ging es weiter bis ich schliesslich zu den Furber Steps kam, wo der Aufstieg wieder begann. Unterwegs gab es mehrere Aussichtspunkte mit teilweise spektakulären Blicken auf den Katoomba Wasserfall und die Three Sisters. Oben angekommen gings dann via den Prince Henry Cliff Walk zurück zum Startpunkt.


Am späteren Nachmittag fuhr ich mit dem Zug ins benachbarte Leura, das ein wenig kleiner und kompakter als Katoomba ist. Dort gönnte ich mir einen Flat White und kenne dank dem fachkundigen Servierpersonal von “fresh“ nun auch den Unterschied zwischen einem Caffe Latte und einem Flat White. Zurück nach Katoomba gings dann zu Fuss.


Am dritten Tag meines Blue Mountain Ausflugs fuhr ich mit dem Zug noch bis Mount Victoria, was meiner Meinung nach aber interessanter klingt als es ist. Deshalb blieb ich nicht lange dort sondern nahm den nächsten Zug zurück nach Sydney. Als kleines Andenken an die Blue Mountains habe ich eine lästige Erkältung mitgenommen. Kein Wunder, war es doch tagsüber nie über 15 Grad und es blies permanent ein eisiger Wind, vergleichbar mit der Bise bei uns, einfach ein bisschen stärker.


Zurück in Sydney habe ich die Tourismusbüros meiner nächsten Destinationen aufgesucht und mich mit Broschüren, Stadtplänen, etc. eingedeckt. Auch die entsprechenden Reiseführer, die hier in Australien wahnsinnig teuer sind, wie überhaupt alle Bücher, habe ich mir angeschafft, so dass ich für die nächsten paar Wochen gerüstet bin.


Das Wochenende habe ich leider mit meiner Erkältung im Bett verbracht, aber keine Angst, es geht mir jetzt schon wieder viel besser und ich werde nächste Woche wie geplant ein paar Tage im roten Zentrum, genauer im Uluru-Kata-Tjuta-Nationalpark, verbringen.


Thomas



Sonntag, 10. April 2011

Sydney

(Woche 33 vom 4. bis 10. April 2011)

Am Montag bin ich mit dem Zug von
Melbourne nach Sydney gefahren. Das hiess früh aufstehen, um 06:30 Uhr um genau zu sein. Ja, für einen Weltenbummler ist das schon recht früh... Pünktlich um 08:30 Uhr machte sich der Zug auf die 11 ½ Stunden lange Fahrt. Leider war das der einzige Moment, in dem der Zug pünktlich war. Je länger die Fahrt dauerte, desto grösser wurde die Verspätung und nach 13 Stunden kam ich dann endlich in Sydney an. Aber als Weltenbummler hat man ja Zeit und deshalb hat sich die Zugsfahrt auf jeden Fall gelohnt, denn mein Ziel war ja, etwas vom Land zu sehen und nicht möglichst schnell nach Sydney zu kommen.

Am nächsten Tage habe ich mir gleich ein kombiniertes Wochenticket für Zug, Bus und Fähre gekauft, da ich ein wenig länger in Sydney bleiben wollte. Und für so ein Ticket bekommt man jede Menge Unterhaltung geboten. So war ich zum Beispiel am Dienstag Abend in einem Bus unterwegs und an einer Verkehrsampel dreht sich der Buschauffeur um und fragt so in die Runde, ob er hier links oder rechts abbiegen müsse... Ein ortskundiger Passagier hat ihm dann gesagt, wo er durchfahren muss. Doch damit nicht genug. Kurze Zeit später, auf einer zweispurigen, leicht abfallenden Strasse ist der gleiche Chauffeur ziemlich schnell unterwegs und bemerkt plötzlich, dass er eigentlich hätte rechts abbiegen sollen. Da die beiden Strassenseiten durch eine Mittelinsel voneinander getrennt waren, musste er ein ganzes Stück weiter in die falsche Richtung fahren, bevor er in ein Wohnquartier abbog und dort mach mehrmaligem vorwärts und rückwärts manövrieren seinen Bus schliesslich wenden konnte und auf seine Route zurück fand... Nebst solchen Erlebnissen kann man aber auch schöne Ausflüge, z.B. mit den zahlreichen Fähren in und um Sydney machen. So bin ich am Mittwoch von Parramatta auf dem Parramatta River mit der Fähre nach Sydney gefahren. Die rund einstündige Fahrt war insofern interessant, als dass man Sydney von einer weniger touristischen, aber trotzdem sehr schönen Seite sehen kann.


Natürlich stand auch das übliche, touristische Sightseeing auf dem Programm mit ANZAC Memorial, Chinatown, Circular Quay, Darling Harbour, Hyde Park, Martin Place, Queen Victoria Building, St Mary’s Cathedral, State Library of NSW, Sydney Harbour Bridge, Sydney Opera House, Sydney Tower, Town Hall. Die Sehenswürdigkeiten, die hier nicht aufgeführt sind, habe ich entweder vergessen aufzulisten oder ich habe sie mir für die kommenden Tage aufgespart, wie z.B. ein Ausflug zum Manly Beach.

Dann habe ich auch einige Freunde und Bekannte in Sydney getroffen. So hatte ich beispielsweise einen „business“ Lunch mit Bengt, bei dem ich die aktuellsten News aus der Holcim Welt erfuhr und am Freitag Abend war ich mit zwei Kolleginnen Nachtessen, die ich auf einer früheren Reise kennengelernt hatte. Ich hatte ein Känguru Filet, das sehr lecker war, nur hoffe ich, dass es keines der süssen Tiere war, die ich vor wochenfrist im Grampians Nationalpark beim grasen beobachtet habe... Über Ostern plane ich nach Newcastle zu fahren, um einen Kollegen zu besuchen, den ich vor rund zehn Jahren auf einer Reise durch Mexico, Guatemala und Belize kennengelernt hatte. Mal schauen, ob es klappt.

Am Sonntag fand noch der erste Triathlon der Saison 2011 im Rahmen der ITU World Championship Serie statt. Es war ein Wettkampf über die sogenannte Olympische Distanz (1.5 km Schwimmen, 40 km Radfahren, 10 km Laufen) und da konnte ich natürlich nicht widerstehen und habe mich sofort in meine Jogging Schuhe gestürzt. Mein Triathlon umfasste die Disziplinen (1) Schweizer Athleten mit lauten „Hopp Schwiiiz“ Rufen anfeuern, (2) Fotos machen und (3) von einer Wechselzone zur anderen rennen. Mein Anfeuern hat sich übrigens ausbezahlt, denn Sven Riederer klassierte sich beim Männerrennen im dritten Rang. Bei den Frauen gabs leider kein Podestplatz für die Schweiz.

Schliesslich habe ich noch meine Flüge für die Weiterreise gebucht, aber wo es hingeht, verrate ich natürlich frühestens im Blog von nächster Woche. Zudem steht ein Ausflug in die Blue Mountains auf dem Programm, sofern das Wetter mitspielt. Also dranbleiben und auch nächste Woche an gewohnter Stelle wieder clicken: http://rundumdwaelt.blogspot.com/

Thomas